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EM-GOLD für den BRC im Deutschlandachter.

EM-BRONZE für den BRC-Zweier Braun/Bechler

DSC 2964(Fotos. O. Quickert, rudern.de, Text: hwo, GG, C. Oberhagemann) Die Ruder EM in Belgrad war aus BRC-Sicht sehr erfreulich. Der Deutschlandachter mit dem BRC-Athlet Andreas Kuffner und Steuermann Martin Sauer wurde Europameister. Im Zweier-Ohne ging ein reines BRC-Boot mit Anton Braun und Bastian Bechler an den Start und holte Bronze.

Im Vergleich zur EM 2013 in Sevilla, wo die Ruderinnen/Ruderer des Deutschen Ruderverbandes mit 3x Gold nicht nur im Achter sondern auch in den Doppelvierern der Männer und Frauen erfolgreich waren, gab es  am 1. Juni nur die Ruderer des Deutschlandachters, die von 17 gestarteten Finalrennen die einzige Goldmedaille für den DRV gewinnen konnten. 4x Silber gab´s auch im Vorjahr, und mit den 5 Bronzemedaillen (zwei in 2013) ist in 2014 etwa die gleiche Anzahl von Edelmetall erreicht worden.

Die Leistungsdichte des Rennrudersports ist unverkennbar und wer die Rennen aus Belgrad live im Internet mit verfolgen konnte wird bestätigen, dass es oftmals recht knappe Zieleinläufe gegeben hat, ein Beweis, dass die meisten Rudernationen einen hohen sportlichen Level erreicht haben. Dies gilt insbesondere für die Kleinboote.

Zur Europameisterschaft am Anfang 2014 in der serbischen Hauptstadt Belgrad hatte der DRV in allen 17 Bootsgattungen gemeldet. BRC Spitzenathlet Andreas Kuffner saß zusammen mit dem Steuermann Martin Sauer im Deutschlandachter. Im Zweier ohne wurde seit vielen Jahren wieder ein reines BRC-Vereinsboot mit Anton Braun und Bastian Bechler nominiert.

GOLD und Titel verteidigt: der DRV-Deutschlandachter jubelt

In der neuen Besetzung Max Planer (Bug), Felix Wimberger, Andreas Kuffner (Berliner Ruder-Club), Eric Johannesen, Richard Schmidt, Malte Jakschik, Maximilian Reinelt, Felix Drahotta (Schlag) und Martin Sauer (Berliner Ruder-Club ) als bewährter Steuermann setzte sich das deutsche Flaggschiff nach großartigem Kampf in 5:33,95 min gegen den überraschend starken Achter aus Russland (5:34,99) und Weltmeister Großbritannien (5:35,56) durch. Polen, Frankreich und Weißrussland kamen auf den folgen Plätzen in´s Ziel. Freuen wir uns, dass Olympiasieger Andreas Kuffner nach seiner einjährigen Studienpause wieder direkt fester Bestandteil des Achters geworden ist und uns neben Martin Sauer den BRC im Deutschlandachter repräsentiert.

Die Nationalhymne erklang am Sava See. Die Crew des Deutschland-Achters sang erschöpft, aber gut gelaunt mit, mit der Goldmedaille um den Hals baumelnd. Beste Stimmung also, wo das deutsche Ruder-Flaggschiff mal wieder das Maß aller Dinge war. „Wir haben dem Rennen unseren Stempel aufgedrückt. Sieben Meter Vorsprung sind schon ein gutes Stück“, freute sich Bundestrainer Ralf Holtmeyer über den Erfolg gegen Russland (Silber), Großbritannien (Silber) und Polen (4.).

Es war ein mitreißendes und lange spannendes Finale, in dem vor allem der russische Achter das deutsche Großboot herausforderte und über weite Strecken ganz dicht dran war. Mit perfekt abgestimmten Zwischenspurts hatte der Deutschland-Achters immer den Bugball vorn, bei Streckenhälfte setzte er sich erkennbar ab. Die Russen ließen aber nicht locker, forderten der deutschen Crew in einem packenden Bug-an-Bug-Kampf alles ab. Erst mit dem Endspurt auf den letzten 500 Metern gelang es dem Achter, der erstmals mit Felix Drahotta auf der Position des Schlagmanns angetreten war, sich entscheidend abzusetzen – im Ziel betrug der Vorsprung eine Sekunde oder eben die sieben Meter.

Prächtige Laune also beim Deutschland-Achter, da durfte eins nicht fehlen: Steuermann Martin Sauer wurde von seinen Teamkameraden im hohen Bogen in den Sava See befördert. Ein goldenes Ritual.

Und Andreas Kuffner sagte nach dem Rennen: „Der Vorlauf war zum Reinfinden da, heute haben die Spurts richtig gut gesessen. Es hat sich eingespielter angefühlt. Die Russen waren der erwartete harte Widersacher. Wie sie plötzlich mit einem neuen Trainer da sind, ist bemerkenswert.“

Bronze für Braun/Bechler

DSC 1621Der BRC Zweier mit Anton Braun und Bastian Bechler, der dien DRV bei den Europameisterschaften vertreten hat, gewann Bronze. Die Aktiven waren aber nicht wirklich glücklich, hatten sie nach Siegen im Vorlauf und Halbfinale doch damit geliebäugelt, um den Sieg mitfahren zu können. „Das Finale war unser schlechtestes Rennen hier bei der EM. Auf der Strecke sind wir zu wild und unkontrolliert gerudert“, sagte Braun, der vor zwei Jahren in Belgrad den Weltcup im Zweier mit Felix Drahotta gewonnen. Den Sieg machten diesmal Zweier aus Serbien (Savic/Bogicevic) und den Niederlanden (Blink/Steenman) unter sich aus, wobei sich die Ruderer aus dem Gastgeberland unter der Anfeuerung der Zuschauer knapp durchsetzten.

Im Halbfinale hatten Braun/Bechler noch Serbien auf Rang zwei verwiesen, im Finale mussten sie bis zum letzten Schlag um Bronze gegen die aufkommenden Briten Sinclair/Reilly-O-Donnell kämpfen. 21 Hundertstel Sekunden gaben schließlich den Ausschlag für das BRC-Duo. „Vor einigen Wochen, als wir in Köln Siebter wurden, hatte ich nicht damit gerechnet, hier eine Medaille zu gewinnen. Aber ich ärgere mich schon sehr, dass ich ein paar Mal in der Welle hängen geblieben bin. Das Wasser war ganz schön kabbelig“, meinte Bechler.

Trotz widriger Umstände vor Ort gehen unsere besonderen Glückwünsche zu diesem Edelmetall an unsere reine Clubmannschaft im DRV Zweier-ohne und ihrem Trainer Alexander Schmidt (BRC/OSP Berlin), so Ehrenvorsitzender Horst Wodetzki in seiner ersten Rundmail nach dem Ende der Finalrennen in Belgrad.  Er schreibt dort weiter: Uns allen liegt natürlich noch der Männer-Doppelzweier richtig nahe. Nach dem Ende der Karriere unseres Meisterskullers Eric Knittel war sein jahrelanger Partner Stephan Krüger (Rostock) nun mit Hans Grune (Potsdam) als neues DRV Boot zusammengesetzt worden. Krüger und Grune waren 2010 schon einmal zusammen gerudert, als Eric Knittel gesundheitsbedingt kurzfristig ausgefallen war. Sie wurden damals Vizeweltmeister. Beide Skuller schlugen sich bei dieser EM auch wieder recht achtbar. Hinter den Booten aus Litauen und Aserbaidschan jedoch klar vor NOR, NED und GBR belegten sie in Belgrad einen durchaus erfreulichen Bronzeplatz.

Ergebnisse:

Achter, Finale: 1. Deutschland (Felix Drahotta, Maximilian Reinelt, Malte Jakschik, Richard Schmidt, Eric Johannesen, Andreas Kuffner, Felix Wimberger, Maximilian Planer, Steuermann Martin Sauer) 5:33,95 Minuten, 2. Russland 5:34,99, 3. Großbritannien 5:35,56, 4. Polen 5:35,63, 5. Frankreich 5:41,34, 6. Weißrussland 5:46,25

Zweier ohne Steuermann, Finale: 1. Serbien 6:21,75 Minuten, 2. Niederlande 6:21,99, 3. Deutschland (Anton Braun/Bastian Bechler) 6:24,71, 4. Großbritannien 6:24,92, 5. Italien 6:27,82, 6. Spanien 6:32,34