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(Fotos: GG, Texte: GG, C. Oberhagemann, T v. Lessen) Die Weltmeisterschaften 2014 finden vom 24. bis 31. August in Amsterdam statt. 1168 Teilnehmer aus 60 Länder werden in 445 Booten an den Start gehen.

Der BRC ist mit vier Athleten vertreten: Andreas Kuffner und St. Martin Sauer im Deutschlandachert und Anton Braun und Bastian Bechler, die im BRC-Zweier den DRV vertreten.

Bevor nun die Sportler am 20. Augsut nach Amsterdam aufgebrochen sind, waren mehrere Trainingslager zu absolvieren. Zuerst haben sich die Männer Ende Juli in Breisach rund 14 Tage vorbereitet und dann nochmals gut zwei Wochen in Ratzeburg, zusammen mit den allen anderen Ruderern der Nationalmannschaft.

Am Sonntag, dem 10. August begannen die Männer Riemen-Ruderer Ihre WM-Vorbereitungen in Ratzeburg. Nach dem Hochwasser in Breisach trafen die Mannschaften nun im zweiten Trainingslager im Norden auf windige Wetterbedingungen.

Der Deutsche Ruderverband (DRV) hat die Zielsetzung 25 Boote, drei davon in den Para-Disziplinen, auf die Boosbahn in Amsterdam zu entsenden.

In Ratzeburg fanden dabei die unmittelbare Wettkampfvorbereitung statt, das letzte Trainingslager der Nationalruderer in dieser Saison. Mit Ausnahme der drei Para-Bootsklassen bereiten sich hier alle gemeinsam auf den Saisonhöhepunkt vor.

140811 Braun Bechler 2DRV Cheftrainer Marcus Schwarzrock: "Die Zielsetzung des Trainingslagers ist vor allem die Entwicklung bzw. Ausprägung der wettkampfspezifischen Fähigkeiten. Hierzu werden im Training verstärkt unterschiedliche Streckendistanzen im Renntempo und Wettkampfcharakter gegeneinander gerudert."

Für Ruderinteressierte gibt es nur wenige Überraschungen bei der Nominierung, ist doch der Kern der Mannschaft stabil geblieben.

Ein positive Überraschung gab es jedoch bei den von Robert Sens trainierten Leichtgewichten: Auf eine Nominierung im leichten Doppelzweier müssen Lars Hartig und Konstantin Steinhübel in dieser Saison verzichten. Die beiden erfahrenen Leichtgewichte, immerhin amtierende Vize-Europameister, mussten sich nach dem nicht erwartungsgemäßen Abschneiden bei den Weltcups in Aiguebelette und Luzern den stark nachdrängenden, von Robert Sens trainierten U23-Weltmeistern Jason Osborne und Moritz Moos im Kampf um die Nominierung geschlagen geben.

DRV2012RZ CS-5858Zu Beginn der Trainigslagers beantwortet Zweier-Trainer Alexander Schmidt die Fragen auf die Chancen unseres BRC Zweiers bei der WM in Amsterdam:

"Für Anton und Bastian wird sicherlich das schwerste Rennen das Halbfinale sein, da es insgesamt rund acht hervorragende Zweier gibt, die ins Finale kommen wollen und können.

Hier wäre Gegenwind beim Rennen gut für die beiden, dies liegt ihnen und ihrer kraftvollen Technik. 

140811 Braun Bechler 3Sollten Anton und Bastian ins Finale einziehen, rudern sie eigentlich mit anderen vier Mannschaften um Silber, da NZL in dieser Bootsklasse ein festes Abonnement auf Gold hat - alles andere wäre eine große Überraschung. Stark sind auch die Serben, diei sie bei der EM in Belgrad im Halbfianle dominieren konnten, die aber dann im Finale stärker waren. Hinzu kommen die Italiener und das britische Duo, dass aus dem Achter kommend nun einen starken Zweier fährt."

 

 

140811 AchterUnd Ralf Holtmeyer ist froh darüber, dass nach einigen Tagen Trainingsausfall wegen Rückenbeschwerden Andreas Kuffner (im Bild mit dunklem Trikot und großem Rückenadler) wieder zurück im Achter ist: „ Andreas ist nicht nur ein großer Kämpfer, auch seine körperlichen Leistungswerte, insbesondere im Verhältnis zum Körpergewicht sind herausragend.“

 

Drei Fragen wurden noch an den Achter-Bootskameraden von Andreas und Martin, Felix Drahotta gestellt, der 2013 Anton Brauns Zweierpartner war.

In Ratzeburg ist es sehr windig. Wie waren die ersten Tage?

Felix Drahotta: Alle haben gute Laune. Was aber ein bisschen auf die Stimmung schlägt, ist der ständige Wind, der auch nicht nachzulassen scheint. Daran müssen wir uns jetzt gewöhnen und das Beste aus der Situation machen. Der Wind und die Wellen kommen stark von der Seite. Das erschwert, dass jeder im Boot entspannt bleibt und gerade sitzt. So fällt das Boot ab und zu von links nach rechts. Es wäre schon idealer, wenn wir uns bei ruhigem Wasser auf Amsterdam vorbereiten könnten.

In Ratzeburg gibt es zwei Trainingsreviere: den Ratzeburger See und den Küchensee. Wo trainiert ihr?

Felix Drahotta: Nach den ersten Tagen auf dem Ratzeburger See haben wir das Boot jetzt zum Ratzeburger Ruderclub verlegt, um dort auf dem eher wettkampforientierten See mit dem Albano-System zu trainieren. Jetzt, in der letzten Woche vor der Abreise nach Amsterdam, werden wir nur noch wettkampfspezifisch trainieren. Wir rudern mit geringerem Umfang, dafür mit mehr Schnelligkeit und höheren Frequenzen.

Du fährst zum zweiten Mal mit dem Deutschland-Achter zu Weltmeisterschaften. Nach Platz zwei im vergangenen Jahr in Südkorea seid ihr in dieser Saison noch ungeschlagen. Mit welchen Erwartungen reist der Achter nach Amsterdam und wer sind eure größten Konkurrenten?

Felix Drahotta: Es ist wie im letzten Jahr Alles oder Nichts. In Südkorea waren die Briten besser, aber dieses Jahr wollen wir uns steigern. Da kann man nur drauflegen. Ich denke, dass die Engländer wieder gut trainiert haben und vorne mitfahren werden, obwohl sie das ganze Jahr nicht so schnell waren. Und auch die Russen werden eine große Rolle spielen.

140811 Braun Bechler1Nach circa fünfstündiger Busfahrt kommt die Mannschaft in Amsterdam am Mittag des 20. August an und konnte sich am Nachmittag schon einen ersten Eindruck von den Bedingungen machen. Dann stand nämlich schon die erste Trainingseinheit auf der frisch renovierten Bosbaan im Südwesten der Stadt an.