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(Fotos: O. Quickert, rudern.de / Text: hwo, GG, C. Oberhagemann, Dr. D. Danzglock)

DONNERSTAG: Braun/Bechler Halbfinalsieg - jetzt ist Medaille möglich

Nach EM-Bronze ist nun auch bei der WM in Amsterdam eine Medaille im Bereich des Möglichen: Anton Braun und Bastian Bechler gewannen ihr Halbfinalrennen sensationell vor Spanien und Südafrika und zählen nun zu den Medaillenkandidaten. „Mit dem Finaleinzug haben wir die Pflicht erfüllt, jetzt folgt die Kür“, sagte Braun, zugleich erleichtert und zuversichtlich, mit dem Blick auf das Finale am Samstag (13.48 Uhr).



140828 Braun Bechler HF.jpgIm Halbfinale lag der BRC-Zweier Duo bis zur Streckenhälfte auf dem ersten Platz. Dann zogen die Spanier überraschend vorbei. Doch auf den letzten 500 Metern waren es wieder Anton Braun und Bastian Bechler, die das Tempo erhöhten und sich letztlich sicher Halbfinalplatz eins und eine gute Ausgangssituation für den Endlauf sicherten. „Das war ein gutes Rennen. Technisch holen sie das Beste aus sich heraus“, meinte Trainer Alexander Schmidt, der zum Saison-Höhepunkt am Samstag noch einmal eine Leistungssteigerung erwartet: „Dann ist Attacke angesagt, Feuer frei. Eine Medaille ist möglich. Dann muss aber auch alles sehr gut laufen.“

Die Neuseeländer Eric Murray und Hamish Bond, die das andere Halbfinale gewannen und zudem morgen noch im Finale des Zweiers mit Steuermann antreten, sind der große Goldfavorit. Die anderen Boote – angeführt von den Briten James Foad/Matt Langridge – werden so die allgemeine Prognose um die weiteren Medaillenplätze kämpfen. „Klar, nach dem bisherigen Verlauf schielt man schon auf eine Medaille. Aber erst einmal wollen wir ein gutes Rennen abliefern und am Ende mit uns selbst zufrieden sein“, sagte Bastian Bechler. Und Braun ergänzte: "Von Platz zwei bis sechs ist alles drin."

 

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MONTAG:  Deutschlandachter mit Andreas Kuffner und Stm. Martin Sauer im WM-Finale

Der zweite Block der Vorläufe über 2000 m ging am Montag nach der Mittagspause bei frischen Temperaturen und Regenschauern an den Start. Für die DRV-Flotte waren die Ergebnisse durchmischt, aber nicht unerwartet. In den neun Rennen qualifizierten sich drei Boote (Männer-Achter sowie die Leichtgewichts-Doppelvierer der Frauen und Männer) direkt für die Finals. 

Auf der Außenbahn 6 ruderte der Männer-Achter mit einem Sieg vor Großbritannien direkt in das Finale und wurde damit seiner Favoritenrolle gerecht. Den anderen Vorlauf gewannen die Polen vor den USA und Rußland.

140825 WM VL 8Ungeschlagen in der Saison ging der Deutschland-Achter, in dem noch vier Ruderer und Steuermann Martin Sauer vom Olympiasieg 2012 in London sitzen, als großer Titelaspirant ins Rennen. Die größten Konkurrenten im Zwölf-Boote-Feld sind Titelverteidiger Großbritannien, Russland und die USA. „Wir brauchen nicht rumeiern. Wir haben in Luzern gewonnen, damit sind wir Mitfavorit auf WM-Gold. Das wollen wir auch mit allen Kräften schaffen“, erklärte Sauer.

Dabei war der Vorlauf ein Start nach Maß: Der Deutschland-Achter ist mit einem souveränen Vorlaufsieg vor Großbritannien und Frankreich direkt ins Finale bei der Ruder-WM in Amsterdam eingezogen. „Wir wollten eine Duftmarke setzen. Das ist uns gelungen“, sagte Eric Johannesen, Zweierpartner von Andreas Kuffner.  Schließlich hat der Europameister von 2014 den Weltmeister des Vorjahres, Großbritannien, deutlich auf Distanz gehalten.

Das deutsche Flaggschiff fuhr nach dem schnellen Start auf der ersten Streckenhälfte über eine Länge Vorsprung heraus, was auch Bundestrainer Ralf Holtmeyer zufrieden stellte: „Die ersten 1.000 Meter waren super.“ Und die deutliche Führung gaben die Recken aus dem Achter bei leichtem seitlichen Gegenwind auch nicht mehr her. „Ich habe gemerkt: Die Briten wollten, aber wir konnten problemlos gegenhalten“, meinte Steuermann Martin Sauer, der das Renngeschehen, von der Außenbahn sieben gut im Blick hatte.

Zuversichtlich, aber mit einer gewissen Portion Vorsicht darf die Crew Richtung Finale am Sonntag blicken: „Wir haben eine gute Ausgangsposition. Mehr aber nicht. Mit einem Vorlauf-Sieg ist schließlich noch keiner Weltmeister geworden“, sagte Holtmeyer.

Im zweiten Vorlauf setzte sich der polnische Achter überraschend gegen die Großboote aus den USA und Russland durch und steht damit als erster Finalgegner fest. „Die Polen haben eine Mannschaft, die man nicht unterschätzen darf. Wenn sie einen Top-Tag erwischen, sind sie schwer zu schlagen“, sagte Sauer. Die anderen zehn Achter müssen noch einmal am Mittwoch antreten, um in den Hoffnungsläufen die weiteren vier Finalisten zu ermitteln.

Der Deutschland-Achter will zurück auf den WM-Thron: Bei diesen Weltmeisterschaften in Amsterdam wollen die Ruderer aus dem deutschen Flaggschiff nach Platz zwei im Vorjahr wieder nach den Sternen greifen. „Klar, wir werden versuchen zu gewinnen“, sagte Bundestrainer Holtmeyer. Das Finale ist für Sonntag, 31. August, um 14.33 Uhr terminiert.

Unterstützt werden sie dabi von den Kameraden Peter Becker, Gerd Meusel, Lupo und Dieter Graetz, die zur WM fahren werden und die Club-Ruderer (und natürlich alle anderen auch) kräftig anfeuern wollen.

140824 WM VL  Braun BechlerSONNTAG: WM-Start: BRC-Zweier mit Vorlaufsieg

 Ein WM-Auftakt bei Wind und Welle mit unterschiedlichen Ergebnissen: Während Anton Braun und Bastian Bechler als Vorlaufsieger im Zweier ohne Steuermann direkt das Halbfinale in Amsterdam erreichten, muss der Vierer ohne Steuermann als Vorlauf-Vierter den Umweg über den Hoffnungslauf nehmen.

„Das war so, als wären wir in einem Windkanal abgeschossen worden“, beschrieb Anton Braun das Katapult-Gefühl am Start. Der Schiebwind, der auf der im Südwesten von Amsterdam gelegenen Bosbaan mittags kurz vor Rennbeginn aufkam, sei aber fair gewesen. Leicht waren die Bedingungen aber keineswegs. „Am Ende der Strecke war es wellig und wir sind auch das ein oder andere Mal mit den Blättern hängen geblieben. Das war kein optimales Rennen“, ergänzte Braun.


Souverän behauptete das Duo aber die Führung vor den Lokalmatadoren Blink/Steenman, den WM-Dritten des Vorjahres. „Die Beiden haben wir im direkten Vergleich noch nie geschlagen. Das war schon mal ganz gut“, meinte Bechler. Im Halbfinale erwarten Braun/Bechler, die schon 2011 bei der U23-WM in Amsterdam zusammen Bronze gewannen, eine harte Auseinandersetzung – egal gegen wen es gehen wird. Braun: „Es sind sieben, acht Boote, die sich um die sechs Finalplätze prügeln werden. Wir müssen dann schon ein perfektes Rennen abliefern, um das Finale zu erreichen.“

Der Deutschland-Achter mit Andreas Kuffner und Stm. Martin Sauer startet am Montag um 17.35 Uhr in die WM. Im Vorlauf trifft der in dieser Saison ungeschlagene Europameister direkt auf Großbritannien, den Weltmeister des Vorjahres. Weitere Gegner sind Australien, Spanien, Weißrussland und Frankreich. Nur der Vorlaufsieger erreicht auf direktem Weg das Finale. Die anderen Boote müssen in den Hoffnungslauf.

Zweier ohne Steuermann, Vorlauf: 1. Deutschland (Anton Braun/Bastian Bechler) 6:27,34 Minuten, 2. Niederlande 6:30,22, 3. Aserbaidschan 6:32,55, 4. Mexiko 6:38,42, 5. Ägypten 7:12,24.