(Fotos: hwo u. GG,  Text: hwo)  In Anwesenheit zahlreicher Prominenz fand am 18. Januar 2015 die traditionelle Ehrung der verdienten Ruderinnen/Ruderer der vergangenen Saison statt. Seit über hundert Jahren trifft sich die Berliner Rudererfamilie alljährlich zu ihrem „Flaggentag“, um gemeinsam mit Vertretern des öffentlichen Lebens, Sponsoren und Freunden des Verbandes die Bilanz des Vorjahres zu ziehen und die Besten aus Spitzen- und Breitensport zu ehren.

Der Ort war dem Anlass angemessen. Zu einem der erfolgreichsten deutschen Rudervereine, dem Berliner Ruder-Club e.V., hatte der LRV Berlin für dieses von ihm veranstaltete Event in ein hierfür bestens vorbereitetes Clubhaus an den Kleinen Wannsee eingeladen. Der Traditionssaal des BRC gab dem Ereignis eine außergewöhnliche Aura. Die geladenen Gäste aus nah und fern fühlten sich an den festlich gedeckten Tischen von Anfang an wohl.

Das Rennrudern hat zwar in der Medienöffentlichkeit der Hauptstadt trotz ihrer an Medaillen ablesbaren Erfolge nur Randsportstatus, aber dass es bei denen „vom Fach“ einen beachtlichen Stellenwert hat, war an der Präsenz sowohl des Staatssekretärs beim Senator für Inneres mit dem Ressort Sport in Berlin, Andreas Statzkowski, als auch von LSB-Ehrenpräsident Peter Hanisch, der in Begleitung der Präsidiumsmitglieder Kegler und Hahn erschienen war, durchaus festzustellen.

Mit Freude konnte der Vorsitzende des LRV Berlin, Karsten Finger, auch den Ehrenvorsitzenden des Deutschen Ruderverbandes, Helmut Griep, herzlich begrüßen. Ein gleiches galt dem Ehrenmitglied des DRV, Hans-Joachim Behrendt, und den Ehrenmitgliedern des LRV Berlin, Heinz Gottschalk, Udo Korgitzsch und Jürgen Stapf.

Zu Beginn des diesjährigen Flaggentages wurde von K. Finger ein auf Club-Terrasse aufgebockter neuer (Empacher-) Achter des LRV auf den Namen der jap. Hauptstadt getauft. Hierzu waren auch die Olympiasieger von 1964, Egbert Hirschfelder und Peter Neusel eingeladen, die jeweils mit kurzen Worten auf die hohe Tradition olympischer Spiele in Tokio hinwiesen. K. Finger betonte seinerseits den hohen Stellenwert und die Wichtigkeit der Ausrichtung von Olympia für die jeweils veranstaltende Stadt, dies natürlich mit dem Blick auf die Bewerbung Berlins für die Spiele im Jahre 2024.

Die Neuanschaffung des Achters konnte durch angesparte Rücklagen des LRV und einen Zuschuss der öffentlichen Hand finanziert werden. Das Spalier am Boot bildeten die

 Deutschen Juniorenmeister des vergangenen Jahres, denen K. Finger einen weiterhin erfolgreichen Verlauf ihrer Ruderkarrieren wünschte, dies mit dem Ziel, dass sich für den einen oder anderen eines Tages in diesem neuen Achter mit einem Start bei Olympia 2020 ggf. Medaillenträume realisieren könnten. 

Mit dem traditionellen Glas Sekt in der Hand vollzogen Staatsekretär Statzkowski und der jap. Botschaftsrat die Namensgebung „TOKYO“ am Boot.

Nach der Bootstaufe wurde die Veranstaltung im Saal mit den Begrüßungsworten der Ehrengäste fortgesetzt. Staatssekretär Andreas Statzkowski überbrachte die Grüße des Senators Frank Henkel, dem die große Tradition und der hohe Stellenwert des Rudersports in Berlin durchaus bekannt ist. „Die Bewerbung Berlins für Olympia 2024 muss nicht zuletzt von der positiven Einstellung der Bevölkerung zu diesem Ereignis getragen sein…“ so das Zitat des Staatssekretärs.

Peter Hanisch (LSB) unterstützte das Anliegen mit den Worten, es habe sich in den letzten Jahren im Umfeld des Sports – speziell bei der so wichtigen Förderung der Nachwuchsarbeit in den Vereinen - in Berlin viel getan, was eine derartige Bewerbung mehr als rechtfertige. Im übrigen habe Berlin gute Erfahrungen mit der Veranstaltung großer Sportereignisse und es werden im Verlauf der kommenden Jahre weiterhin zahlreiche hochkarätige Sportveranstaltungen, u.a. Europa- und Weltmeisterschaften, in der Hauptstadt stattfinden.

DRV Ehrenvorsitzender H. Griep pries die Aktivitäten des Landesverbandes Berlin hinsichtlich der Unterstützung des Leistungs- und des Breitensports in der Hauptstadt. Ein besonderer Hinweis galt in diesem Zusammenhang dem Berliner Ruder-Club mit dessen Verdiensten um den Rennrudersport in Berlin. Die im Kaiserpreiszimmer des BRC ausgestellten Pokale und Trophäen sprechen für die hohen Traditionen des Clubs.

 Der jap. Botschaftsrat Masuko dankte für die Einladung zur Teilnahme an der Bootstaufe des neuen Rennachters des LRV Berlin und versprach hinsichtlich der im Jahre 2020 in seiner Heimatstadt bevorstehenden Olympischen Spiele eine perfekte Gastgeberrolle Japans.

Ehrungen für die Wanderruderer und erfolgreichen Leistungssportler

 Für den Bereich Wanderudern/Breitensport übernahm dies Gabriela Brahm, stellv. Vorsitzende im LRV Berlin. Höhepunkte hier: das Erreichen des zweiten Äquatorpreises (rund 80.000km) für drei und des ersten Äquatorpreises (40.077 Ruderkilometer) durch vier Ruderinnen/Ruderer Berlins. Mit herzlichem Beifall wurden daneben auch die Ehrungen für das Erreichen des 40. / 45. und 50. Fahrtenabzeichens an elf Sportlerinnen/Sportler aus verschiedenen Vereinen bedacht.

Der stellvertretende Vorsitzende/Leistungssport, Dr. Dieter Altenburg, nahm im Wechsel mit dem Beisitzer Ressort Leistungssport Dr. Lutz Reinhardt die Ehrungen für die international und national erfolgreichen Ruderer/Ruderinnen des Jahres 2014 vor.

Leider konnten die aus dem Wintertrainingslager in Sabaudia inzwischen zurückgekehrten Andreas Kuffner, Steuermann Martin Sauer ebenso wie Bastian Bechler, Anton Braun und Karl Schulze aus Termingründen zum Flaggentag im BRC nicht erscheinen. Aus dem Team Dortmund erhielt lediglich Maximilian Korge die verdiente Ehrung für seinen Meisterschaftserfolg im Achter und den Gewinn der Silbermedaille bei den U23 Weltmeisterschaften im 4-.

Daneben wurden Daniel Lawitzke (RG Wiking Berlin)/Max Röger (BSP Berlin) für ihre WM-Silbermedaille im LM4x- genauso geehrt wie Wiebke Hein (PRC Germania) für WM-Bronze und Hans Gruhne (BSP Berlin) für EM-Bronze.

Es folgten mit der Übergabe kleiner Wertgutscheine die Deutschen Jugendmeister im 4- und 8+ vom PRC Germania (Paul Gebauer), RC Tegel 1886 (Olaf Roggenbuck), Spandauer RC „Friesen (René Schmela) und RU Arkona Berlin (Wolf-Niklas Schröder) sowie Leon Ramm vom Berliner Ruder-Club für seinen Titelgewinn im 4X-.

In der Riege der erfolgreichen Trainer des LRV Berlin standen neben den Bundestrainern Bernd Landvoigt (U23 Riemenruderer) / Sven Ueck (Frauen Skull) auch Alexander Schmidt (Olympiastützpunkttrainer) sowie die Landestrainer Thomas Naumann, Maik Schuldt, Jürgen Worms und Lennart Schmidt.

Die LRV-Honorartrainer Justus Walf, Norbert Kühne, Jan Winkert und unser Clubmann Patrick Scholz bei den Vereinstrainern vervollständigten die 19 Personen umfassende Liste aller Trainer innerhalb des Landesruderverbandes.

Zum Ende wurden von Karsten Finger und der Spitzenruderin Britta Oppelt die Sieger des Vereinsförderprojekts für Rudertalente U15 (Jungen/Mädchen 12-14J) geehrt. Erfreulich, dass hierbei der Berliner Ruder-Club hinter der RU Rotation Berlin und vor dem RC Tegel 1886 den zweiten Platz belegen konnte.

Nach Ende des offiziellen Teils des Flaggentages nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, in lockeren Gesprächen allseits interessierende Informationen aus den eigenen Vereinen auszutauschen und die rudersportlichen Perspektiven für die kommende Saison zu diskutieren.

Fazit: Im Rahmen der Traditionsveranstaltung des LRV Berlin konnte sich der Berliner Ruder-Club im Kreise zahlreicher Ruderinnen/Ruderer aus den vielen Vereinen der Hauptstadt durchaus angenehm präsentieren. Erneut ein festlicher Vormittag am Anfang des Jahres nach dem Motto „Alte Gesichter grüßen das Neue Jahr“, der viel zu schnell verging.