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150214 Ergo Starnberg Halle(Fotos: Christoph Galandi; Text: hwo und Christoph Galandi) BRC-Erfolg in Starnberg in der Disziplin "30 Minuten Ergorudern" bei den 17. Internationalen Deutschen Meisterschaften. 


150214 Ergo Starnberg Galandi

Im Rennen Männer 50-54 Jahre waren acht Ruderer am Start. Im Endergebnis gewann Christoph Galandi mit 8407 Meter vor Steffen Jacob (Stuttgarter RG 1899) mit 8177 Meter sowie Klaus Fanderl und Martin Eichelbrönner (Münchener RSV Bayern von 1910) mit 8084 und 8009 Metern. 

150214 Ergo Starnberg VahrsonIn der Altersklasse 55-59 Jahre konnte sich Clubmann Thomas-Michael Vahrson (1960) mit 8385 Metern hinter Frank Kürzel (Wiking Offenbach 8448 Meter) und vor Jan Oksche (Donau RC Ingolstadt 8294 Meter) die Silbermedaille sichern. 

Herzliche Glückwünsche an beide Athleten. dabei sind 30 Minuten Ergorudern eine ganz besondere Disziplin, wie Christoph Galandis Bericht aus Starnberg von der 17. Internationale Deutsche Meisterschaft im 30 Minuten Ergorudern zeigt:

Attention, Ready, Go! Starnberger Schlossberghalle, Hauptbühne, Rampenlicht, gefühlte 30 Grad, schweißgetränkte Luft. Sonnabend 14.02.2015, irgendwann nach 16:00 Uhr, Start zur 30 Minuten Ruderergometermeisterschaft, Master D Ergometer Nr. 1. 

Im Blickfeld die zugegebenermaßen nicht mehr ganz so vollen Zuschauerränge, neben mir die hoch motivierten Mitstreiter. Im Rücken die Großbildleinwand mit den virtuellen Bootsbahnen und Teilnehmerbooten. Weiterhin ein Coachingstuhl je Ergometer, irgendwie albern und überflüssig im Masterbereich. 
Lautstarker Beat gibt den Rhythmus vor, verleiht Bärenkräfte, alles geht wie von alleine. Was für ein Kinderspiel, das wird das perfekte Rennen! Jederzeit Reserven, da brennt heute nichts an. Bloß nicht überziehen. Der Blick ist auf’s Display fixiert, 10 Minuten sind schon geschafft.  Der Schnitt genau im Fahrplan, gute Position. 15 Minuten, Aufmunterung durch den Hallensprecher: die Hälfte ist schon gerudert! Erstmals das Gefühl  es wird doch kein Durchmarsch. Jetzt bloß die Kräfte einteilen. Mist, noch weitere 15 Minuten dieses Tempo halten. 

150131 Ergo Stettin GalandiDie Beine werden schwerer, die Luft dünner. Der Schweiß rinnt über’s  Gesicht.  Sehnsucht nach heimischer Bootshalle, frischer Luft,  Sauerstoff!
Dann der hilfesuchende Blick in die Ränge zu Tom,  ich brauche mentale Unterstützung, Durchhalteparolen. Dann läuft’s wieder runder. Ist ja doch ganz sinnvoll dieser Coachingstuhl, nutzen die Gegner ja auch.

20 Minuten: absolute Schwächephase, der Schnitt sinkt dramatisch. Jetzt bloß nicht aufstecken. Das kann doch nicht wahr sein, beim Trainingshöhepunkt  war diese Geschwindigkeit nun überhaupt kein Problem.  Es ist unerträglich heiß, die Lunge schmerzt.  Erstmals die Sinnfrage: warum noch in meinem Alter diese Strapazen? Ich muss es nun wirklich keinem mehr beweisen. Dann wieder die Anfeuerung zum Weiterquälen von hinten. 

Die letzten 5 Minuten, nochmal alles mobilisieren. Helene Fischer dröhnt durch die Halle, singt irgendwas von atemlos. Was weiß die schon davon? 3 Minuten, noch knappe 1.000 m, endlich das Ziel vor Augen.  Positionskämpfe auf den mittleren Rängen, jetzt sich nochmal auf den letzten Metern absetzen. Die letzten Sekunden: geschafft, die Erlösung! 

Nachahmung nur bedingt empfohlen, gute Kondition vorausgesetzt. In insgesamt 15 Läufen wurden  in allen weiblichen und männlichen DRV-Altersklassen zum 17. Mal die deutschen Meisterschaften im 30 Minuten Ergorudern ausgetragen. Zwischen 9:15 Uhr und 17:25 Uhr wurde alle 35 Minuten ein Rennen gestartet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Veranstalter, für eine perfekt organisierte Regatta und die freundliche Aufnahme der auswärtigen Teilnehmer. 

Der Berliner Ruder-Club war mit zwei Teilnehmern am Start. In der Masterklasse E konnte Thomas-Michael Vahrson mit 8.385 m einen hervorragenden 2. Platz belegen, nur knapp geschlagen von einem übermächtigen Ergometeraltmeister.
Bei den Masterruderern D konnte ich mit 8.407 m die beste Weite erzielen. Nach Ergowettkämpfen in Berlin (Deutsche Indoor-Rowing Serie),  Amsterdam (Euro Open)  und Stettin (European Indoor-Rowing Championships)  war Starnberg die letzte Station meiner winterlichen Ergometeraktivitäten.  

Mein Fazit: Indoor-Rowing ist ganz nett, man lernt neue Leute kennen, kommt einigermaßen fit durch den Winter, aber der wahre Rudersport findet mit Clubkameraden auf heimischen Gewässern statt! 
Viele Grüße, Euer Christoph Galandi.

 

In den Monaten zuvor hatten Christoph Galandi und Vojin Tatic die Deutsche Indoor Rowing Meisterschaft in ihren Alterklassen über 1000m gewinnen können. Im Rahmen der bei vier Veranstaltungen gepflegten Rangliste "Deutsche Indoor Rowing Meisterschaft 2014/2015" errang bei den Männern 50-54 Jahre Christoph Galandi (1962) vom BERLINER RUDER-CLUB mit 03:03,20 Min vor sieben Mitkokurrenten aus verschiedenen Rudervereinen Deutschlands die Siegerbestzeit und somit den Titel. Vojin Tatic (1940) ist hier in der Altersklasse 75 Jahre mit 03:44,8 Min als Sieger notiert. (Siehe separater Bericht auf der Homepage)

150131 Ergos Stettin SiegerehrungDen Titel bei der offenen EM-Ergometermeisterschaft in Stettin am 31.01.2015 gewinnt Christoph zudem vor acht Mitstreitern aus Polen in 03:02,8 Min.

 

150131 Ergo Stettin P SchmollingMit dabei war Philip Schmolling als Wettkampfrichter.

Eine wirklich erfolgreiche Ergometer-Saison findet damit seinen Abschluss.