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Im letzten Finallauf der Olympischen Ruderregatta hat sich der Deutschlandachter mit Andreas Kuffenr und Martin Sauer (Stm.) die Silbermedaille gesichert. Die BRC-Mitglieder haben hier im Clubhaus zahlreich das Rennen live verfolgt. Die herzlichen Glückwünsche der Mitglieder und des Vorstandes gehen an Andreas und Martin und ihre Bootskameraden.

Silber für Deutschland! In einem spannenden Finale ruderte der Deutschland-Achter bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro auf den zweiten Platz hinter dem bärenstarken Team aus Großbritannien. Das Rennen war packend bis zum Schluss: Auf den letzten 500 Metern entwickelte sich mit den Niederländern ein echter Schlagabtausch, den die deutschen Ruderer mit großem Kampf auf den letzten Metern für sich entschieden. Die Briten hatten auf den ersten 1.000 Metern einen Vorsprung von knapp einer Bootslänge herausgerudert, den beide nicht mehr merklich verkürzen konnten. Der Rückstand zu den Siegern betrug am Ende eine halbe Länge.
„Ich bin glücklich, dass wir Silber gewonnen haben. Wir haben auf Gold gehofft, aber es war das erwartete Ergebnis. Wir waren jetzt dreimal Zweiter bei den Weltmeisterschaften, Großbritannien war das beste Boot im Feld. Von daher eine Gratulation an den verdienten Sieger“, sagte Bundestrainer Ralf Holtmeyer und analysierte: „Die Entscheidung ist auf den zweiten 500 Metern gefallen.“

Bildschirmfoto 2016 08 13 um 22.19.57Explosiver Start
Unter den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach legte der Deutschland-Achter bei strahlendem Sonnenschein auf der Lagune Rodrigo de Freitas einen explosiven Start hin. Das grüne Boot der Deutschen ruderte auf der mittleren Bahn, ebenso wie gleich daneben die Briten, die sich zu Beginn einen kleinen Vorsprung sicherten. Der Deutschland-Achter blieb zunächst dran, ebenso wie knapp dahinter die Niederlande und Neuseeland.

Knackpunkt auf den zweiten 500 Metern
Auf der ersten Streckenhälfte hatte sich Großbritannien mit einer hohen Schlagzahl deutlich an die Spitze gesetzt, zweieinhalb Sekunden betrug der Vorsprung vor Deutschland. Im Anschluss lieferte sich das deutsche Flaggschiff einen Bord-an-Bord-Kampf mit den Niederländern, deren Angriffe der zweitplatzierte Deutschland-Achter immer wieder konterte. Die beiden Großboote zogen Sprint um Sprint an, um sich den Briten zu nähern. Die Neuseeländer mussten bei diesem Tempo schnell abreißen lassen. Die Weltmeister aus Großbritannien aber ließen nicht merklich nach.

Bildschirmfoto 2016 08 13 um 22.26.44Spannendes Finale
Die Dominanz der Briten war an diesem Tag einfach nicht zu brechen. Knapp eine halbe Bootslänge brachten die Ruder-Weltmeister der vergangenen drei Jahre ins Ziel. Die Deutschen kämpften auf den letzten Metern und sicherten sich im Kopf-An-Kopf-Rennen gegen Holland Silber.

Lächeln wiedergefunden
Das fünfte Olympia-Gold blieb den Deutschen zwar verwehrt, über die dritte Silbermedaille nach 1964 und 1996 freuten sich trotzdem alle. Im Ziel noch war den Sportlern die Enttäuschung anzusehen. Sie hatten für den Traum von Gold alles gegeben, sich vier Jahre lang vorbereitet. Doch schon bei der Siegerehrung hatten sie vor der vollen Tribüne ihr Lächeln längst wiedergefunden. „Im ersten Moment ist man enttäuscht, das ist normal. Aber dann merkt man doch, was man erreicht hat. Wir sind glücklich über Silber“, sagte Malte Jakschik und traf damit die Meinung aller Sportler des Teams Deutschland-Achter.


Bildschirmfoto 2016 08 13 um 22.28.03Andreas Kuffner nach dem Rennen: „Wir wollten dem Rennen unser Tempo aufdrücken, aber haben den richtigen Moment verpasst. Am Ende haben wir uns nochmal zusammengerissen und um jeden Zentimeter gekämpft. Ich bin glücklich, meine zweite Olympia-Medaille gewonnen zu haben. Jeder erwartet Gold, wir haben es erhofft. Alles ist für mich in Ordnung. Natürlich war es ein schweres Rennen und nachher sind die Schmerzen doppelt so groß, wenn du nicht gewonnen hast. Der Wind kam von der Seite, da war es schwierig zu steuern – aber die Bedingungen waren ja für alle gleich. Es war ein mega anspruchsvolles Rennen. Jeder hat seinen Job gut gemacht, die Briten eben ein bisschen besser. Es gibt nach dem Ende der Spiele zwei Rückflüge nach Hause, wir sitzen in dem richtigen: dem Flug mit den Medaillengewinnern!“

Ergebnis des olympischen Achter-Finales in Rio de Janeiro:
1. Großbritannien 5:29.63 Minuten; 2. Deutschland (Hannes Ocik, Richard Schmidt, Felix Drahotta, Maximilian Reinelt, Eric Johannesen, Andreas Kuffner, Malte Jakschik, Maximilian Munski, Steuermann Martin Sauer) 5:30.96; 3. Niederlande 5:31.59; 4. USA 5:34.23; 5. Polen 5:34.62; 6. Neuseeland 5:36.64

 

Vierer ohne

Schon am Freitag beendete der Vierer ohne Steuermann mit Anton Braun und Maximilian Korge die olympische Regatta als Zwölfter

160811 4 HF auf der StreckeIm Dauerregen von Rio kam der Vierer ohne Steuermann im B-Finale wie schon tags zuvor im Halbfinale nicht ins Rennen, kam nur als Sechster ins Ziel und beendete die olympische Ruderregatta auf dem letztlich enttäuschenden zwölften Platz.

„Warum es nach dem guten Start im Vorlauf völlig nach hinten losging, weiß ich auch nicht. Wir waren in beiden Rennen nie in Schlagweite. Das ist frustrierend“, meinte Felix Wimberger. Wie im Halbfinale verlor das Quartett auch im B-Finale früh den Anschluss zum Feld. „Ich denke, dass sie die Niederlage vom Vortag nicht weggesteckt haben. Sie haben auch keine gemeinsame technische Linie gefunden“, sagte Trainer Christian Viedt.

Die Schwankungen während der durchwachsenen Saison zogen sich auch durch die olympische Woche an der Lagoa Rodrigo de Freitas. Nach dem zweiten Platz im Vorlauf, der noch Hoffnung machte, konnte die Mannschaft in den entscheidenden Rennen nicht das Potenzial abrufen, das in ihr steckt. „Das Ärgerlichste ist, dass wir erst wieder in vier Jahren die Chance haben, es wettzumachen“, ergänzte Wimberger.

Ergebnisse, Olympische Spiele in Rio de Janeiro:
Vierer ohne Steuermann, B-Finale: 1. USA 5:59,20 Minuten, 2. Griechenland 6:00,56, 3. Weißrussland 6:00,57, 4. Russland 6:03,09, 5. Frankreich 6:02,21, 6. Deutschland (Felix Wimberger, Anton Braun, Maximilian Planer, Maximilian Korge) 6:06,24.

(Texte: C. Oberhagmann, Bilder: Live Stream)