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Zwei unserer fünf Olympia-Helden sind wieder auf Berliner Boden! Am Flughafen Tegel wurden Sie gebührend empfangen und passend ihres Medaillenerfolgs "eingekleidet"!   Willkommen zurück!!!     Wir sind stolz auf Euch!!

(Foto: Juergen Engler) LSB-Ehrenpräsident Peter Hanisch, mit Karl Schulze (Gold im Doppelvierer) und Andreas Kuffner (Silber mit dem Deutschlandachter) und unserem 1. Vorsitzenden Dr. Hartmann Kleiner bei der Begrüßung im Flughafen Tegel.

 

Andreas Kuffner meinte nach der Rückkehr aus Rio: „Coole Tage mit richtig vielen Eindrücken genossen“

Ein letztes Mal vor der Ankunft in Berlin haben sich Deutschlands Olympia-Helden nach der Ankunft in Frankfurt am Dienstag den Massen präsentiert und den Dank von Bundespräsident Joachim Gauck entgegengenommen, bevor es für die Athleten in den hochverdienten Urlaub ging. Vier Jahre voller Aufopferung und sturer Disziplin liegen hinter ihnen – höchste Zeit einmal richtig auszuspannen. Kurz vorher haben wir mit Andreas Kuffner aus dem Silber-Achter von Rio noch einmal über die letzten Eindrücke gesprochen.

Wie habt ihr die Tage nach den Ruder-Wettbewerben in Rio verbracht?
Andreas Kuffner: Es waren coole Tage und richtig viele Eindrücke. Erst einmal mussten wir eine Menge Interview-Termine hinter uns bringen, aber dann haben wir den Aufenthalt nur noch genossen und alles mitgenommen, was ging. Ich habe mit meinem Zimmerkollegen Richard Schmidt Rio erkundet und wir haben uns viele der Wettkämpfe bei Olympia angeschaut, waren zum Beispiel beim Sieg von Usain Bolt über 200 Meter. Es war insgesamt eine intensive Zeit, auch was das Feiern angeht. Das Abschlussfest hat die schönen Tage abgerundet, das war eine tolle Show und für mich ein emotionaler Moment, denn es waren ja wahrscheinlich meine letzten Olympischen Spiele.

Kann man da auch mal die Seiten des Lebens auskosten, die während der Olympia-Vorbereitung verboten waren?
Andreas Kuffner: Wir haben lange Zeit auf viele Dinge konsequent verzichtet und diszipliniert gelebt. Dann ist mit einem Mal alles abgefallen, wir haben etwas erreicht. Und das haben wir auch dementsprechend gefeiert. Alkohol und Burger durften dann auch mal sein. Ja, man muss schon sagen, dass wir deutlich ungesünder und mit weniger Schlaf gelebt haben in dieser zweiten Woche in Rio. (lacht)

Wie war der Kontakt mit den anderen Athleten?
Andreas Kuffner: Wir waren nach den Wettkämpfen zweimal die Woche im Kraftraum trainieren, da trifft man auf viele andere Sportler. Man trainiert mit den besten Athleten der Welt und kann sich neue Impulse holen. Im deutschen Haus direkt am Strand war es cool, da hatten wir viele gute Gespräche. Wenn man durch das olympische Dorf spaziert, trifft man auf fast alle Nationen, aber da sind alle eher fokussiert auf ihre Wettkämpfe. Dort herrscht eine ruhige, sportliche Stimmung. Abends waren wir mal mit den Briten unterwegs und im österreichischen Haus haben wir auch einmal mitgefeiert.

Wie verlief die Ankunft in Deutschland?
Andreas Kuffner: Schon im sogenannten Siegerflieger des DOSB war bei der Olympia-Mannschaft gute Stimmung. Als wir angekommen sind, haben uns unheimlich viele Menschen empfangen. Der Tag war wirklich krass. Der Bundespräsident Joachim Gauck hat dann noch eine tolle Rede gehalten, wir durften uns alle in das goldene Buch der Stadt Frankfurt eintragen und den Fans vom Rathausbalkon aus zujubeln. Es war eine echt geniale Stimmung. Danach bin ich in den Flieger nach Berlin, wo es ebenfalls einen riesigen Empfang gab. Damit hatte ich nicht gerechnet, sogar meine Nachbarn hatten eine Deutschlandfahne gehisst und an meiner Eingangstür hing ein Plakat. Das war schon verrückt und hat mich enorm gefreut.

Wie sieht die Planung für die nun freie Zeit aus?
Andreas Kuffner: Es ist natürlich eine Umstellung, wieder in den Alltag zu starten. Ich habe die letzten Monate fast ausschließlich mit Training und mit Richie Schmidt auf dem Zimmer verbracht. Es ist ein gutes Gefühl, regelmäßig mal wieder die eigene Matratze unter dem Rücken zu spüren und nicht aus der Tasche zu leben. Es sind auch die kleinen Dinge: Ich freue mich, wieder Wasser aus dem Hahn benutzen zu können und auf das Essen. Am meisten aber freue ich mich auf die Menschen: Erst einmal will ich hier in Berlin mit meiner Freundin und meinen Kollegen Zeit verbringen. Danach geht es nach Bayern zu meiner Familie.

(Das Interview führte Carsten Oberhagemann)