(Fotos: O. Quickert/ Text: hwo, C. Oberhagemann) Der Deutschland-Achter hat zum sechsten mal und zum fünften Mal in Folge EM-Gold gewonnen. Das neu formierte Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes verwies im Finale der EM im tschechischen Racice Polen und die Niederlande mit mehr als einer Bootslänge Vorsprung auf die Plätze zwei und drei. In Rio hatte das deutsche Paradeboot den Kampf um Gold noch knapp gegen Großbritannien verloren, der Olympiasieger wurde in Tschechien nur Fünfter.

Nach den Erfolge der Vorjahre 2013 Sevilla/ESP, 2014 Belgrad/SRB, 2015 Posen/POL und 2016 Brandenburg/GER hat der in diesem Jahr von Uwe Bender, als kurzfristiger Nachfolger von Bundestrainer R. Holtmeyer, gut trainierte DRV Achter mit einem überzeugenden, souverän herausgefahrenen Sieg bei den Europameisterschaften in Racice/CZE die Ruderwelt von seiner auch in diesem Jahr unverändert vorhandenen Klasse überzeugt. Der Rivale der vergangenen Jahre, das Boot aus Großbritannien, Olympiasieger 2016 in Rio, hatte einige Neubesetzungen im Boot vorgenommen, die Briten hatten dem deutschen Achter auf der internationalen Regattastrecke in Tschechien an diesem Sonntag nichts entgegenzusetzen. Überraschend jedoch die Platzierungen des polnischen Bootes und des Achters aus den Niederlanden. Sie gewannen Silber und Bronze vor den Mannschaften aus Russland, Großbritannien und Rumänien (war noch Vorlaufsieger!).

Die Freude über den erneuten Titelgewinn bei den Europameisterschaften in Racice (Tschechien) vor Polen und dem Olympia-Dritten Niederlanden war den Ruderern und Steuermann Martin Sauer deutlich anzusehen. Schließlich gelang es ihnen, den fünften EM-Titelgewinn in Serie klar und souverän herauszufahren. Olympiasieger Großbritannien blieb als Fünfter weit unter seinen Möglichkeiten. Martin Sauer nach dem Rennen: „Wir sind ein starkes Rennen gefahren. Es war nicht alles perfekt, aber wir sind mannschaftlich geschlossen gefahren. Ich denke, wir haben dieses Jahr eine richtig gute Mannschaft.“

Zählt man den Sieg aus dem Jahre 2010 noch hinzu sind es sechs Erfolge in nur acht Jahren, eine wahrhaft bewundernswerte Leistung der Aktiven des Deutschen Ruderverbandes. Und immer mit dabei der erfolgreichste Steuermann der Welt, unser Clubkamerad Martin Sauer. Ihm gratulieren wir von dieser Stelle sehr herzlich. Als stets verlängerter Arm des Trainers ist er in diesem Achter nicht mehr wegzudenken, Sein Einfühlungsvermögen, das Verständnis für jeden Ruderer und jedwede Situation im Training wie im Rennen, ist unübertroffen meisterlich! Der BRC ruft Dir zu: "Glückwunsch, lieber Martin!"

Zweier ohne mit Anton Braun und Felix Drahotta blieben unter ihrem Potential

Trotz einer deutlichen Steigerung gegenüber dem Vorlauf verpassten Felix Drahotta und Anton Braun den Einzug ins Zweier-Finale über den Hoffnungslauf letztlich deutlich. Das Duo kam zwar besser ins Rennen, musste sich aber mit Rang sechs hinter Großbritannien, Tschechien, Spanien, Ungarn und Weißrussland begnügen. Im Ziel betrug der Rückstand auf den notwendigen zweiten Platz gut sieben Sekunden. „Sie sind unter ihren Möglichkeiten geblieben und derzeit nicht in Topform“, sagte Trainer Viedt.

Im Zweier-B-Finale mussten sich die beiden mit dem vierten Platz zufrieden geben. Wie schon in den Rennen zuvor in der Elbe-Arena konnten sie das Tempo der anderen Boote nur kurzzeitig mithalten. Im Ziel lagen sie knapp neun Sekunden hinter Weißrussland zurück. EM-Gold ging wie im Vierer auch im Zweier an Italien, das sich im A-Finale gegen Frankreich (Silber) und Serbien (Bronze) behauptete.

Ergebnisse, Europameisterschaften in Racice:
Achter, Finale: Deutschland-Achter (Hannes Ocik, Richard Schmidt, Malte Jakschik, Jakob Schneider, Torben Johannesen, Maximilian Planer, Felix Wimberger, Johannes Weißenfeld, Steuermann Martin Sauer) 5:47,55 Minuten,

Zweier ohne Steuermann, B-Finale: 1. Weißrussland 6:36,05 Minuten, 2. Spanien 6:36,81, 3. Ungarn 6:41,84, 4. Deutschland (Felix Drahotta, Anton Braun) 6:44,93.