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170825 BRC Wanderf. Tietze(Text: Hans Bötticher) Im BRC sind die rudersportlichen Erfolge nur schwer zu zählen und man könnte den Eindruck gewinnen, dass Breitensport bei uns kein Platz hat. Dem ist aber nicht so: Regelmäßige Wanderfahrten führen die Mitglieder in die unterschiedlichsten Regionen. Im Folgenden ein Beitrag der eine gelungene Wanderfahrt auf heimischen Gewässern beschreibt:

Ursprünglich war geplant, eine Wanderfahrt an die Weser zu unternehmen. Zu unserem größten Bedauern musste aber ein Ruderkamerad absagen, so wurde eine Neuplanung notwendig, die Hans Rieske in sehr kurzer Zeit organisierte. Unser größter Dank gilt Hans für die hervorragende Planung und Durchführung.

Teilnehmer dieser Wanderfahrt waren Hans Rieske, Hans Bötticher, Bernd Tietze und Johannes Walf mit unserem sehr gut laufenden Vierer Stechlin.

Da diese Fahrt direkt vom Clubgelände ohne Bootswagen gestartet wurde, mussten wir alle unser Gepäck erheblich reduzieren. Ein wahrer Meister war Bernd, der anstelle von Wechselwäsche eine Tube Waschmittel eingepackt hatte, sodass sein Gepäck auf einen kleinen Beutel für immerhin eine Woche reduziert wurde. So konnten wir am Montag den 21.8. fast pünktlich 9 Uhr in See stechen.

Anfangs wurden wir durch rhythmisches knacken im Dollenbereich unseres Steuermannes gestört. So wurde bei Astoria angelegt und die Störung beseitigt. Nun ging es zügig, und wie Johannes zu sagen pflegt, gleitend ohne Störung bis zur Machnower Schleuse.

Dort angekommen war es wie Weihnachten. Unser Kamerad Herward Greger überraschte uns mit einer Lage Bier und so wurde die Pause erträglich bei guter Stimmung gestaltet. Nach dem Schleusengang ging es dann gleitend (Bitte von Johannes) weiter bis Km 20. Kurz vor Erreichen dieses Streckenabschnittes auf dem Teltowkanal hatten wir unseren Kameraden Matthias angerufen und um eine milde Gabe gebeten.

Er verstand sofort und war an einer Brücke mit seiner Young Ja um die milde Gabe zu überreichen. (vier Bier, herzlichen Dank). Nach dieser Stärkung weiter bis RV Wiking, dann dem Kanal folgend bis zur Dahme, um den RV Pro Sport 24 zu erreichen.

Hier wurden wir von Edith und Jürgen gegen 16 Uhr in Empfang genommen. Beide halfen beim Entladen des Bootes. Eine wirkliche Hilfe nach 40 Km rudern. Zusätzlich bewirteten beide uns mit verschiedenen Getränken und Keksen. Hier möchten wir uns noch einmal für die herzliche Aufnahme und Betreuung bedanken, die durchaus nicht immer üblich und normal ist!!!

Anschließend Duschen und Essen gehen bei einem sehr preiswerten Italiener.

Der zweite Tag beginnt mit einer Diskussion wer alles in der Nacht geschnarcht hat. Wir kennen das, keiner war es. Der einzige Pragmatiker war Hans R. Der hatte nämlich vorsorglich Ohrenstöpsel, die verhinderten, dass er an der Aussprache mangels Erfahrung teilnehmen konnte.

Heute eine Ausruhetappe von nur 32 Km. Bei gutem Wetter mit ordentlich Schiebewind ging es um 10 Uhr los. Kurze Besichtigung unseres ehemaligen Grünauer Grundstückes, dann den Langen See entlang, die Dahme flussaufwärts einbiegend in der Zeuthener See. Hier bemerkenswert vorbei an der ehemaligen Hertzog Villa- ein schlossähnlicher Nachbau nach einem französischem Vorbild, später erworben von dem Unternehmer Peter Dussmann, der auch hier verstarb. Die erste Rast wurde kurz vor der Schleuse Neue Mühle im RV Königswusterhausen gemacht. Hier genossen wir wie üblich Bier und eine gute Bockwurst. Bei immer noch gutem Wetter ging es über Krüppelsee die Dahme flussaufwärts (sehr sehenswert) über Dolgensee nach Dolgenbrodt.

170825 BRC Wanderfahrt TietzeHier hatte Hans R. uns in einem ländlichen Gasthof für 3 Nächte eingemietet. Als wir angelegt hatten begrüßten uns zunächst ca. 28 freilaufende Hühner ohne Scheu vor uns. Wir waren alle sehr erfreut über die beim nächsten Frühstück zu erwarteten Bio Eier. Die gebuchten Doppelzimmer waren anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ca. 6 m² groß, aber sauber und ordentlich. Entschädigt wurden wir für die kleinen Zimmer durch eine ausgesprochen gute Gastronomie und deren Freundlichkeit. Das morgendliche Buffet war einer sehr gehobenen 4 Sterne Küche ebenbürtig, das Abendessen ausgesprochen gut und reichhaltig.

Nach 3 Übernachtungen hatten wir das Gasthaus Kober mit seinen sehr speziellen Einrichtungen liebgewonnen und behalten es in sehr guter Erinnerung.

Der nächste Tag sollte uns eine Rundfahrt von Dolgenbrodt zum Teupitzer See mit Umfahrt der am Ende des Sees gelegenen Insel bringen. Insgesamt 40 Km. Bei bestem Wetter ging es zügig und, wie schon oft erwähnt, gleitend die Dahme aufwärts über Schmölde See, Hölzernem See, Klein Köriser See in den Moddergraben. Hier war die Landschaft besonders sehenswert. Weiter aufwärts über den Großen Moddersee, Schulzensee in den Zemminsee, in dem dann die erste Pause eingelegt wurde. Unser Jurist klärte uns beiläufig darüber auf, dass hier sein bekannter Berufskollege Vogel seinen Wohnsitz hatte. Weiter ging es über den Schweriner See in den Teupitzer See, Umrundung der Insel Egsdorfer Horst nach Teupitz wo in einem wunderbaren Biergarten angelegt wurde. So gestärkt die ganze Strecke zurück wo wir etwas ermüdet unser Quartier gegen 17 Uhr in Dolgenbrodt erreichten.

Der nächste Tag brachte wieder eine Rundtour von 40 Km. Von Dolgenbrodt zum großen Storkower See und zurück. Beeindruckend der riesige Wolziger See und für Steuermann Bernd alles herausfordernd die Durchfahrt durch den Storkower Kanal zum Storkower See. Auf Wunsch unseres Fahrtenleiters Hans R. musste unbedingt die Taille des Storkower Sees erreicht werden, was auch ohne Murren hingenommen wurde!! Große Pause beim Storkower RV und dann wieder zurück durch die schon zuvor passierten beiden Schleusen. Eingangs des Langen Sees wurde noch gegen erheblichen Widerstand eine kleine Bierpause gemacht, schließlich wollte man doch seine Biervorräte nicht nutzlos Kraft verschleudernd mit herumschleppen. 18 Uhr wieder in Dolgenbrodt angekommen, wurde auf der Terrasse des Gasthauses gespeist.

Am 5. Tag mussten wir Abschied nehmen von unserem inzwischen liebgewonnenen Gasthaus Kober. Es ging zurück nach Wendenschloß-Köpenick. Wir hatten ordentlich Gegenwind und zu kämpfen. Inzwischen hatten wir aber so viel Kondition antrainiert, dass wir auf der Grünauer Regattastrecke, auf Bahn 4 liegend, ein heftiges Rennen mit einem Kontrahenten lieferten. Nachdem wir bei 1750 Metern eine Führung von ca. 5 Längen erkämpft hatten verließ plötzlich unser Steuermann ohne Grund die Regattastrecke. So können wir leider nicht wahrheitsgerecht behaupten, dass wir je ordnungsgerecht ein Rennen in Grünau beendet hätten. Übrigens-unser Kontrahent war ein ca. 200 Meter langer Schlepper!!!!! Nach erfolgter Rückkehr bei Pro Sport 24 in Wendenschloß erfolgte noch ein Kulturbesuch in die Altstadt von Köpenick. Beeindruckend die schöne Altstadt mit Rathaus, Schloss und Promenade an der Dahme.

Der letzte Tag brachte die Rückfahrt durch den Teltowkanal. In Höhe Tempelhof Mergentheimer Str. wurde noch ein Bier auf das Wohl unseres Kameraden Matthias Boeck getrunken und so ging es zurück, nicht ohne die einzige große Welle der ganzen Fahrt kurz nach der Machnower Schleuse zu fassen.

An dieser Stelle nochmals einen herzlichen Dank an Edith und Jürgen vom RV Pro Sport 24 für die herzliche Aufnahme und Bewirtung, an unseren Fahrtenleiter und Organisator Hans Rieske sowie die beiden Steuerleute Bernd Tietze und Johannes Walf.

Das Fazit aller Teilnehmer: Eine sehr schöne Fahrt ohne Streit, in sehr schöner Landschaft bei bestem Wetter - sehr empfehlenswert.