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Seit Anfang September füllt unser Clubkamerad Dr. Frank-Roman Lauter das Amt des DRV-
Bundesstützpunktleiters Berlin aus. Zu seinen Aufgaben zählt laut DRV-website die kontinuierliche Optimierung der Arbeitsabläufe am Bundesstützunkt, die Koordination und Kooperation mit den Leistungssportpartnern vor Ort sowie die allgemeine Leitung des Bundesstützpunkts, das organisatorische Umfeld der Nationalmannschaft Frauen-Skull sowie die Weiterentwicklung der Nachwuchsarbeit am Standort Berlin. Wir hatten die Gelegenheit zu einem Interview
zum Thema Motivation im Leistungssport. 

2019 Sarasota Mädelz

Bild: Jeannine Gmelin Weltmeisterin 2017 (c) Detlev Seyb/MyRowingPhoto.com 

Regelmäßig sehen wir die Ausnahmen, die auch ohne ideale Körpermaße in der Weltspitze siegen. Die Schweizerin Jeannine Gmelin ist nur 1,71 m groß. Sie wurde 2017 Weltmeisterin und 2018 Vizeweltmeisterin im Einer. Was läßt Nicht-Modellathleten trotzdem siegen?

Wir kennen die Antwort: Motivation! Trainingsmotivation und Biss im Rennen. Diese Motivation wird zu einem großen Teil durch das soziale Umfeld geprägt, sagt Clubkamerad Dr. Frank-Roman Lauter, der seit dem 1. September das DRV-Amt des Bundesstützpunktleiters Berlin inne hat.

In der Fördersystematik des deutschen Leistungssports fördert der Bund den Elite-(OK,PK,NK1*) und das Land den Nachwuchskader (NK2,LK*). Die Hauptaufgabe des Bundesstützpunktleiters ist somit, am Stützpunkt ein Umfeld zu schaffen, welches es dem Elite-Kader und seinen Trainern erlaubt, sich optimal auf seine Aufgabe zu konzentrieren: Dem Erreichen eines Finales und Medaillenplätzen bei den nächsten Olympischen Spielen. Da aber der beste Stützpunkt ohne Nachwuchs nur kurzfristig etwas wert ist sein kann, hat der Bundesstützpunktleiter auch den Nachwuchs, gerade den regionalen Nachwuchs, fest im Blick zu behalten; führt Dr. Lauter weiter aus.

2019 Lauter

Bild: Neuer Bundesstützpunktleiter Berlin Dr. Frank-Roman Lauter

Von der Aufnahme des Wettkampftrainings mit etwa 15 Jahren bis zur potentiellen Teilnahme an Olympischen Spielen vergehen in der Regel mindestens 10 Jahre. Ein sehr langer Zeitraum um konstant hochmotiviert zu bleiben ! Wie wir auch im Berliner RC wissen, leistet das familiäre Umfeld des Vereins zur Motivation unserer Elite, und natürlich besonders unseres Nachwuchses, einen entscheidenden Beitrag. Für einen nachhaltigen Erfolg in der Weltspitze müssen darüber hinaus auch die Nicht-Vereinsaktivitäten ein Umfeld bieten, in welchem die Leistungsbereitschaft der jungen Sportler gepflegt und stimuliert wird. Seit Beginn meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Nachwuchsarbeit des Landesruderverbandes Berlin betone ich das Motto: ‚Leistung zahlt sich aus. Bei uns geht es fair zu‘, sagt Dr. Lauter. ‚Zu den wichtigen Aufgaben meiner Arbeit als Bundesstützpunktleiter wird es deshalb gehören, alle in der Nachwuchsarbeit des Leistungssports Beteiligten um dieses Motto zu versammeln. Mit der großen Anzahl an Rudervereinen, den tollen Gewässer-Bedingungen und der guten staatlichen Unterstützung haben wir in Berlin erstklassige Voraussetzungen für die Entwicklung eines exzellenten Rudernachwuchses. Dieses Potential wollen wir gemeinsam mit allen Entscheidern in Zukunft durch die Schaffung von einheitlichen Rahmenbedingungen für alle Sportler und klaren Zielen voll ausschöpfen‘; schließt Dr. Lauter.

*OK = Olympiakader, PK = Perspektivkader, NK = Nachwuchskader, LK = Landeskader